Trauerbegleitung
Kinder und Jugendliche
Manchmal betreffen Trauer und Tod auch die Lebenswelt von Kindern, z. B. wenn Kinder einen Elternteil oder Angehörige verlieren. Oft müssen wir in unserer Funktion als Bestatter aber auch Eltern beistehen, die ihr Kind verloren haben – eine sehr schmerzliche Erfahrung, die auch Paare treffen kann, die ein totgeborenes Kind beklagen. In diesem Bereich gibt es inzwischen verschiedene Hilfsangebote, über die verwaiste Eltern Rat und Trost finden können.
Grundsätzlich trauern Kinder anders als Erwachsene.
Die kindliche Trauer zeigt sich oft sprunghaft: Die Kinder weinen und im nächsten Moment sind sie wieder fröhlich. Sie agieren oftmals spontan, ziehen sich zurück oder sind aggressiv. Wenn Angehörige stark mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt sind, spüren Kinder das sehr genau. Dies kann dazu führen, dass sie ihre eigenen Trauergefühle leugnen, um die Angehörigen nicht noch mehr zu belasten.
Trauer bei Kindern in verschiedenen Altersstufen
Die Reaktionen auf den Verlust sind altersabhängig: Säuglinge und Kleinkinder haben kein reflektiertes Verhältnis zum Tod; sie empfinden eher Trennungsschmerz, wenn eine vertraute Person fehlt. Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren entwickeln erst langsam ein Verständnis der zeitlichen Dimension „für immer“; oft wehren sie schmerzliche Gefühle mit übertriebener Albernheit ab. Erst ab einem Alter von 10, 12 Jahren wird meist von kindlicher Trauer gesprochen. Dann können Kinder auch bewusster von einem Verstorbenen Abschied nehmen und das wird auch empfolen, denn das Kind gehört zur Familie und teilt deren Schmerz. Es braucht keine Schonung, sondern authentische Wegbegleiter, die ehrliche Antworten geben. Vielleicht möchte das Kind ein gemaltes Bild mit in den Sarg legen oder mit einem anderen Ritual Abschied nehmen. Soetwas kann helfen, die Trauer zu verarbeiten. Auch sollten Eltern ihre Kinder ruhig an der Trauerfeier teilnehmen lassen.
Nicht nur Eltern können ihre Kinder trösten, auch umgekehrt ist dies natürlich möglich.